«Das Programm ist gespickt mit Überraschungen»

Für einmal auf eine spezielle Art in die Sommerferien verreisen: Vom 17. Juli bis 4. August gehts oberhalb Oensingen auf eine Zeitreise. Im Schatten der Neu-Bechburg wird Familie Dietschi aus Kestenholz drei Wochen wie eine Bauernfamilie im Jahr 1517 hausen. Sie wird in dieser Zeit von dem leben, was sie auf ihrem Acker erwirtschaftet. Das Publikum kann täglich zuschauen, die Dreharbeiten des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) verfolgen und Graf spielen: Die SRF-Zuschauer nehmen via Internet die Position des Grafen ein und bestimmen, was sie an «Zehntem» abliefern müssen. Franz Kamber, Präsident der Freunde Neu-Bechburg, gibt Auskunft über die Organisation hinter den Kulissen des Events und sagt, was man auf keinen Fall verpassen sollte.

Herr Kamber, für Sie als Präsident der Freunde Neu-Bechburg ist ein spezielles Verreisen in die Sommerferien angesagt: eine Zeitreise ins Mittelalter. Neben den täglichen Live-Sendungen von SRF sind auch diverse Publikumsanlässe auf dem Schloss vorgesehen. Was gibt es da Spezielles zu sehen bzw. zu erleben?

 

Franz Kamber: Das Rahmenprogramm, erstellt durch unseren Verantwortlichen Max Misteli, soll sich vor allem auch an die jüngere Generation richten. Familien können mit ihren Kindern nach einer Wanderung auf den Roggen im wunderschönen Schlosswäldli grillieren, danach können sie verschiedene handwerkliche Geschicklichkeiten selbst ausprobieren, zum Beispiel schmieden, korben, flechten, zöpfeln etc... Im Schloss erwartet sie eine Gastronomie, welche auch mittelalterliche Gerichte anbietet, und das Fernsehen zeigt eigens im Zehntenkeller, wie die Sendung «Leben vor 500 Jahren» entstanden ist. Mit den Live Cams und der direkten Sicht auf den Schauplatz sowie interessanten Referaten, Gesprächen und natürlich der wunderbaren Sicht vom Schloss ins Mittelland und die Alpen ist ein spannender, ereignisreicher, unvergesslicher Tag garantiert.

Das sieht nach einer beachtlichen logistischen Aufwand aus. Wie viele Personen sind daran beteiligt?

Franz Kamber: Das Organisationskomitee, das Personal in der Gastronomie, die Helfer des Rahmenprogramms, die gesamte Seniorengruppe Roggenflue ergibt ungefähr 450 Helfer und dies mitten in den Sommerferien.

Welches ist die grösste Herausforderung?

Franz Kamber: Die Einsatzpläne für drei Wochen zu erstellen und die Einsatzzeiten auf das Programm abzustimmen, waren eine grosse Herausforderung. Ich bin überzeugt, dass wir sehr gut vorbereitet sind und nur noch kleine Anpassungen vornehmen müssen.

Nun liegt ja das Schloss nicht gerade an einer Autobahnausfahrt und ist schon gar nicht für ein «Drive in» gewappnet. Wie kommen die Leute da hin?

Franz Kamber: Mit dem Ortsbus und unserem eigens organisierten Shuttle werden die signalisierten Parkings alle 15 Minuten angefahren, sodass die Leute vor dem Schlosswäldli aussteigen können und mittels markiertem Weg den Zugang zum Schloss erreichen.

Mit wie vielen Besucherinnen und Besuchern rechnen Sie zu Spitzenzeiten?

Franz Kamber: Ich rechne bei schönem Wetter mit bis zu 800 Besuchern pro Tag. Eine Besucherbeschränkung werden wir je nach Aufkommen prüfen, da das Schloss nur eine limitierte Anzahl Personen ermöglicht.

Was sollte man auf keinen Fall verpassen?

Franz Kamber: Das Programm des Fernsehens ist gespickt mit Überraschungen zusammen mit unseren Rahmenaktivitäten und unserer angebotenen Gastronomie, weshalb ich keine Priorisierung machen kann. Jeder Tag bietet Höhepunkte und wird einzigartig in Erinnerung bleiben.

Der Verein «Freunde Schloss Neu-Bechburg» besteht nun seit bald 40 Jahren. Sind die Anliegen die gleichen geblieben wie in den Anfangszeiten oder gibt es Anpassungen?

Franz Kamber: Das Gäuer resp. Oensinger Schloss soll für alle zugänglich sein, dies ist nach wie vor ein sehr grosses Anliegen unseres Vereins. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, jährlich einen namhaften Betrag für den Unterhalt des Schlosses zu sammeln, zudem organisieren wir fünf bis sechs öffentliche Anlässe, damit das Schloss mit seinen musealen Zimmern besucht werden kann. Unser Verein hat 650 Mitglieder, sind Sie auch Mitglied?

Danke der Nachfrage, im Moment noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden…