Medizin und Musik – für Leib und Seele

Die Sommerferien haben begonnen. Manche sind gewohnheitsmässig verreist – nah oder fern, über kurz oder lang. Als Kurzvarianten liegen aktuell Griechenland und Spanien im Trend, eine ausgedehntere Wahl ist Indonesien. Wer zuhause bleibt, hat die Qual der Wahl des heimischen Festival-Sommers in nachgerade inflationärem Ausmass. Und da taucht aus dem Geschichtsdunst der Vergangenheit im Sommer 2017 auch noch eine Zeitreise auf: Im Sinn einer Living History schickt SRF eine Familie zurück ins Mittelalter an den Jurasüdfuss. Wenige Meter von Schloss NeuBechburg in Oensingen wohnt und arbeitet in einem eigens errichteten Bauernhaus wie vor 500 Jahren Familie Dietschi aus Kestenholz. Begleitet wird sie dabei von Kameras. Vom 17. Juli bis zum 4. August 2017 kann ihr bäuerlicher Alltag jeweils von Montag bis Freitag im Rahmen der Sendung «Schweiz aktuell» auf SRF während 16 Minuten mitverfolgt werden.

 

Neben dieser Action gibt es vor Ort jede Menge weitere Highlights in Form von Publikumsveranstaltungen. Am Dienstag, 18. Juli um 20 Uhr, gehts los mit Musik auf dem Schloss. Hanna Marti und Fredy Schnyder spielen Musik aus dem Mittelalter. Der Vollblutmusiker Fredy Schnyder ist nicht nur mit den Stilen quer durch die Epochen vertraut, sondern spielt auch weit über ein Dutzend Instrumente: von der Blockflöte über die Oud, eine orientalische Laute, diverse Tasteninstrumente samt Kirchenorgel bis hin zu akustischen und elektrischen Gitarren. Hanna Marti wuchs am Jurasüdfuss auf, spielte mit fünfzehn Jahren E-Gitarre in diversen Rockbands. Vor zwei Jahren erwarb sie das Masterdiplom an der Schola Cantorum Basiliensis und konzentrierte danach ihr künstlerisches Schaffen grösstenteils auf die Musik des Mittelalters. In ihrem eigenen Ensemble Moirai (in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Flötistin Mara Winter) arbeitet sie zurzeit an musikalischen Rekonstruktionen der Edda Dichtungen. Ihr jüngstes Soloprojekt ist eine musikalische Rezitation und Rekonstruktion von Episoden aus Ovids Metamorphosen, gesungen in Latein und begleitet auf einer mittelalterlichen Harfe. Die Platzzahl zu diesem Konzert mit mittelalterlicher Musik ist beschränkt. Tickets gibt es am Infostand auf Schloss Neu-Bechburg oder ab 17.07. per SMS an 079/648 02 60

«Des Dudels Kern» und «Mirabilis»

Mit «Des Dudels Kern» und «Mirabilis» gastieren am 23. und 30. Juli nochmals mittelalterliche Musiker auf dem Schloss.

«Wundersam», «staunenswert» bedeutet das lateinische Wort «mirabilis» auf Deutsch. Und das passt genau auf die Art und Weise, wie das Ensemble gleichen Namens die populäre Musik des 16. Jahrhunderts zum Klingen bringt. Grösstmögliche Authentizität mit Originalinstrumenten und eingehendem Studium der historischen Aufführungspraxis: Mit diesem Ziel wurde das Quartett rund um die Musiker Markus Maggiori und Daniel Som vor einem Dutzend Jahren im Umkreis der Schola Cantorum Basiliensis gegründet. Mit dabei sind Fidelspieler Mathias Weibel und die Sängerin Eva Enderlin.

Das Quintett «Des Dudels Kern» tritt seit 1999 auf Schlössern, Burgen und Märkten in historischen Kostümen fahrender Musiker aus dem Mittelalter auf. Zu ihrem Instrumentarium gehören Dudelsäcke aus aller Herren Länder, Missionarsharmonien, verschiedene Flöten, Schalmeien und Chalumeau, Trommeln, Kontrabass, Drehleiern, Geige und anderes mehr.

Vortrag und Schlossgespräch am 26. Juli

Ein Thema ganz anderer Natur steht mit der Veranstaltung vom 26. Juli auf dem Programm. Ein Thema, das bestimmt Stoff für die eine oder andere Schauergeschichte liefert. Da ist wohl nichts mit der kleinen Betäubung zwischendurch. Eher auf die Zähne beissen ist angesagt, wenn sich Schlossreporter Max Misteli am 26. Juli, 20 Uhr, mit Ärztekollegen zum Thema «Medizin im Mittelalter» unterhält...

Eventstände und Gastronomie

An drei Eventständen im und ums Schloss wird an allen Tagen von 15 bis 19 Uhr Einblick geboten ins Alltagsleben und Handwerk des spätmittelalterlichen Oensingen. Zu entdecken gibt es die Kunst des Spinnens, das Schmiedehandwerk. Besucherinnen und Besucher können sich im Korben versuchen oder ihren eigenen «Zibelizopf» knüpfen. Eine Festwirtschaft sorgt für das leibliche Wohl. An den Wochentagen warme Küche von 15 bis 21 Uhr mit diversen Tagesmenüs, Snacks und speziellen mittelalterlichen Gerichten.